Hier gibt es Infos rund um die praktische Saatgutvermehrung, aber auch Tipps zum Anbauzeitraum, günstiger Mischkultur und zur richtigen Pflege. Klick einfach auf eine Kultur deiner Wahl und erfahre, wie du deinem Gemüse optimale Bedingungen verschaffst und anschließend dein eigenes Saatgut gewinnst. Die Angaben zur Saatgutvermehrung beziehen sich hierbei auf die beispielhafte Größe eines kleinen Hausgartens. Wenn du weniger Platz hast, passe die Mengen dementsprechend an.

Gurke
Aussaat: ab April
Aussaat: ab April
Vorziehen im Haus: Das Vorziehen der Gurken im Haus verlängert die Vegetationsperiode und verfrüht die Ernte im Sommer. Ab April können Samen vorgezogen werden. Hierfür sollten die Samen ca. 2 bis 3 cm tief in Töpfchen ausgesät werden. Die Samen und kleinen Pflanzen haben einen hohen Wasserbedarf und wollen immer schön feucht gehalten werden. Zum Keimen brauchen die Samen eine Temperatur zwischen 20 und 24 °C und brauchen ca. vier bis sieben Tage, bis sie den Kopf aus der Erde stecken. Die kleinen Gurkenpflanzen wachsen zügig. Sobald neben den zwei oval-runden Keimblättern das erste echte Laubblatt zu sehen ist, sollten die Keimlinge pikiert und in nährstoffreiche Pflanzerde umgesetzt werden. Vor dem endgültigen Pflanzen lohnt es sich, die jungen Pflanzen abzuhärten, indem sie zunehmend mehrere Stunden am Tag ins Freie gestellt und an die Temperaturen und Sonneneinstrahlung gewöhnt werden. Erst nach den Eisheiligen (Mitte Mai) dürfen die Gurkenpflanzen dann endgültig nach draußen umziehen.
Aussaat draußen: Ab Mitte Mai, wenn keine Spätfröste mehr drohen, kann die Aussaat im Freiland beginnen. Auch nachts dürfen die Temperaturen nicht zu niedrig sein, bei unter 5 °C kommt es schnell zu Schäden an den Keimlingen. Die Samen werden ebenfalls 2 bis 3 cm tief in der Erde ausgesät. Es empfiehlt sich gleich 2 bis 3 Samen pro Pflanzloch auszulegen und diese später zu vereinzeln. So entstehen keine Lücken in den Pflanzreihen. Auch im Freiland sind die kleinen Gurkensamen durstig. Bis zur Keimung wollen sie immer gut feucht gehalten werden. Der Platzbedarf einer Gurke beträgt je nach Wüchsigkeit bei aufgeleiteten, kletternden Pflanzen 50 bis 100 cm, bei am Boden rankenden Exemplaren 40 bis 50 cm in der Reihe und 100 bis 130 cm zwischen den Reihen.
Mischkultur
günstige Nachbarn: Bohnen, Erbsen, Fenchel, Knoblauch, Kohl, Salat, Porree, Sellerie, Zwiebeln
ungünstige Nachbarn: Radieschen, Rettich, Tomaten
Fruchtfolge
Gurken sind nicht selbstverträglich, deshalb sollte unbedingt eine Anbaupause von 4 Jahren zu Gurken und anderem Kürbisgewächsen eingehalten werden.
Pflegen und Hegen
Gurken mögen es warm. Auch Nachts sollten die Temperaturen 5°C nicht unterschreiten. Auch Bodentemperaturen unter 14 °C vertragen sie nicht gut. Außerdem sollte es sonnig sein, aber im Gewächshaus kann es ihnen auch schnell mal zu heiß und trocken werden. Hier muss auf eine gute Belüftung oder eine günstige Beschattung im Hochsommer geachtet werden. Den Boden mögen Gurken gerne humusreich, locker und mit guter Wasserspeicherung, da sie einen hohen Feuchtigkeitsbedarf haben. Der Boden sollte immer feucht gehalten werden. Mulchen kann dabei den Boden vor Austrocknung schützen. Sandige Böden vertragen die grünen Gefährten nicht gut. Gurken sind zwar Starkzehrer, vertagen jedoch keine großen Mengen Dünger. Auf mineralischen Dünger sollte daher verzichtet werden. Alternativen bilden Mist, Pferdeäpfel oder Kompost. Dieser sollte jedoch auch nur in kleinen Mengen ausgebracht werden.
Gurken unterscheiden sich nach Freiland- und Gewächshaussorten. Viele Hybride sind speziell für das Gewächshaus gezüchtet. Viele alte Sorten, Landgurken und Einlegegurken sind Freilandsorten, die auch mit der Witterung im Freien und ohne Regenschutz problemlos zurechtkommen. Aufwachsende Gurkensorten freuen sich über eine Rankhilfe. Diese kann in Form eines Seils oder Gitters gebastelt werden.
Samenernte vorbereiten
Gurken sind Fremdbefruchter, das heißt es müssen mindestens zwei, im Idealfall mehrere Gurkenpflanzen in direkter Nähe anbaut werden. Bei der Vermehrung von Gurken ist die Gefahr von Einkreuzungen relativ hoch. Wie auch bei der Vermehrung von Kürbissen und Zucchinis, ist auch bei der Gurke etwas Vorsicht geboten, da durch Einkreuzungen sogar giftige Sorten entstehen können. Je früher deine Gurken blühen und fruchten, desto geringer ist die Wahrscheinlichkeit der Einkreuzung anderer Sorten. Daher solltest du am besten die ersten Früchte einer Pflanze zur Saatgutvermehrung verwenden. Hierfür markierst du die ersten schönen Früchte deiner Gurke mit einem Band oder einer Schleife und erntest nur die anderen für deine Küche. Die markierten Gurken verbleiben so lange im Beet bis sie sich gelblich verfärben. Die Verfärbung beginnt an der auf dem Boden liegenden Seite. Um Faulstellen zu vermeiden, kannst du ein kleines Brettchen unter die Gurke legen.
Samenernte
Erst wenn das Laub der Pflanzen längst verwelkt und eingetrocknet ist und der Fruchtstiel eingetrocknet ist, sollten Gurken für die Saatgutgewinnung geerntet werden. Sie sollten noch fest sein, keine Faulstellen aufweisen und nicht zerfließen.
Nun können die Früchte halbiert werden und das Saatgut mit einem Löffel herausgeschabt werden. Das Gelée-artige Saatgut kann in einen Eimer mit kaltem Wasser gegeben werden und ein paar Tage im Halbschatten vergären. Wenn das Saatgut gleich in ein Sieb gegeben wird, verkleben die Maschen mit Schleim. Angegoren lassen sich die Samen leichter von den anderen Teilen des Fruchtfleisches lösen und setzen sich am Boden des Eimers ab. Leichtere, taube Samen und das Fruchtfleisch können nun bequem abgegossen werden. Das Saatgut sollte noch ein paar mal mit kaltem Wasser gespült werden und kann dann noch nass in ein Sieb zum abtropfen gegeben werden. Zum Trocknen des Saatgutes eignen sich z.B. Kaffee-Filtertüten. Damit die Samen schonend getrocknet werden, diese am besten im Halbschatten und luftig aufbewahren. Gereinigtes, vollkommen trockenes Saatgut wird in einer Papiertüte kühl, dunkel und trocken aufbewahrt. Vergiss bei der Beschriftung das Erntejahr nicht. Gurken bleiben ca. 4-5 Jahre keimfähig.
TIPP: Das von den Samen befreite Fleisch reifer Gurken kann übrigens geschält prima zu Schmor- oder Senfgurken verarbeitet werden.

Kürbis
Aussaat: ab Mitte April
Aussaat: ab mitte April
Die Aussaat erfolgt in kleinen Anzuchttöpfen. Dazu die Samen ca. 1 cm tief in die Erde drücken und leicht anfeuchten. Auch bei den Kürbissen empfiehlt sich, diese mit einer Folie abzudecken und regelmäßig zu lüften. Das führt zu einem geregeltem Temperatur- und Luftfeuchtehaushalt. Nach ca. einer Woche bei 20-25°C keimen die ersten Pflanzen. Dann kann die Folie entfernt und der Standort etwas kühler und sonniger gewählt werden.
Auspflanzen: ab Mitte Mai
Nach den Eisheiligen können die Kürbispflanzen nach draußen gebracht werden. In einem Abstand von ca. 80-100 cm die einzelnen Pflanzen in schon vorher mit Kompost oder Hornspänen versetzter Erde auspflanzen.
Mischkultur
günstige Nachbarn: Bohnen, Erbsen, Kamille, Kapuzinerkresse, Knoblauch, Kohlrabi, Mais, Radieschen, Rettich, Ringelblumen, Sonnenblumen
ungünstige Nachbarn: Aubergine, Dill, Kartoffel, Paprika, Tomate, Zwiebel, Zucchini
Pflegen und Hegen
Kürbisgewächse zählen zu den Starkzehrern des Gartens und sind ebenso hungrig wie durstig. Regelmäßiges gießen und düngen hilft dem Kürbis dabei, sich schön zu entwickeln. Grundsätzlich ist es zu empfehlen, die erste Blüte auszugeizen, dies stärkt die Wuchskraft der Pflanze
Unter praller Sommersonne leidet auch ein Kürbis. Statt eines Sonnenbrandes, bilden sich Risse auf der Schale. Hier können sich Fäulnisstellen bilden und Krankheiten zuschlagen. Abgedeckt mit einem feuchten Tuch können Sonnenstrahlen der Frucht keinen Schaden mehr zufügen.
Samenernte vorbereiten
Kürbisse kreuzen sich normalerweise nur innerhalb der gleichen Art, so dass sie nebeneinander mit jeweils einer Sorte pro Art vermehrt werden können. Aber Vorsicht! Wachsen Zucchini oder Zierkürbisse zu dicht an den ausgewählten Exemplaren kann es zu unerwünschten Einkreuzungen kommen.
Kürbisse und Zucchinis hören normalerweise auf, weitere Früchte auszubilden, wenn die ersten 2 bis 3 Früchte an der Pflanze gelassen werden. Daher nicht an jeder Pflanze eine Frucht für die Vermehrung auswählen. Daher nur die zwei bis drei Pflanzen mit den schönsten und gesündesten Früchte auswählen und mit einem Band markieren.
Samenernte
Die Früchte werden mit einem Messer oder Beil geöffnet und die Samen herausgekratzt. Die im Fruchtfleisch hängenden Samen können eine Nacht lang im Wasser liegen, bevor sie gesäubert werden. Dann lässt sich das Fruchtfleisch besser lösen und das Absieben geht leichter. Nun ist es wichtig, die Samen zügig und ausreichend lange zu trocknen, am besten auf Rosten in bewegter Luft oder auf einem Küchentuch ausgebreitet. Die Kürbissamen sind bei kühler und trockener Lagerung vier bis fünf Jahre keimfähig.

Paprika
Aussaat: Februar bis März
Aussaat: Februar bis März
Für die Aussaat mit dem Finger eine kleine Vertiefung in die Erde drücken und ein Paprika-Samenkorn hineinlegen. Dann Erde darauf streuen und mit ein wenig Wasser befeuchten. Der kleine Blumentopf kann in den ersten Tagen mit Plastikfolie überzogen werden, bis die Saat gekeimt hat. So bleibt die Luftfeuchtigkeit konstant hoch und die Temperatur im Topf schwankt weniger. Wichtig ist hierbei, nicht das Lüften zu vergessen. Die ersten Pflanzen keimen nach etwa 2 Wochen.
Auspflanzen: ab Mitte Mai
Insgesamt bleiben die Paprika-Keimlinge etwa vier Wochen im Aussaatgefäß. Dann geht es in einen größeren Topf. Dabei möglichst darauf achten, nicht die feinen Wurzeln zu beschädigen. Paprika sind sehr kälteempfindlich und dürfen frühestens Mitte Mai nach den Eisheiligen ins Freie.
Mischkultur
günstige Nachabarn: Knoblauch, Karotte, Zwiebeln, Salat, Borretsch, Kamille, Ringelblume, Basilikum, Petersilie, Dill
ungünstige Nachbarn: Tomate, Kartoffeln, Erbsen, Fenchel, Rote Beete, Aubergine, Zucchini, Sellerie
Fruchtfolge
Bei Paprika sollte eine Anbaupause am selben Standort von mindestens drei bis vier Jahren einhalten werden.
Pflegen und Hegen
Paprikapflanzen sind recht empfindlich. Zur Sicherheit sollten die Pflanzen an Stäben festgebunden werden, damit sie nicht umknicken. Damit die Paprikapflanze kräftig wächst, ist es empfehlenswert, die erste Blüte, die sich gebildet hat, abzuknipsen. So wird die Pflanze angeregt, viele neue Blüten
nachzuschieben. Zusätzlich gibt es die Empfehlung, Paprika auszugeizen. Dafür während der gesamten Wachstumsphase alle neuen Seitentriebe, die sich in den Blattachseln bilden, entfernen. Das Ausgeizen so lange fortführen, bis sich die ersten Früchte gebildet haben. Paprika sollte regelmäßig gedüngt werden, gut geeignet sind organischer Gemüsedünger, Kompost oder Pflanzenjauche.
Die Pflanzen benötigt zudem recht viel Wasser, im Sommer sollten die Pflanzen damit täglich versorgt werden.
Samenernte vorbereiten
An den schönsten und gesündesten Pflanzen die untersten Früchte mit einem Band kennzeichnen und ausreifen lassen.
Samenernte
Auch bei Paprika kann es zu einer Fremdbefruchtung z.B. durch Zierpaprika oder Chili kommen. Sortenreines Saatgut bekommt man, wenn man bereits vor dem Öffnen der Blüte diese vorsichtig öffnet und mit einem kleinen Pinsel Blütenstaub einer Pflanze derselben Sorte überträgt.
Nur aus vollkommen ausgereiften Schote kann man Samen gewinnen. Paprikaschoten in zwei Hälften schneiden, und die Samen mit dem Messer herauslösen. Die Samen in eine Glasschüssel mit Wasser geben. Die tauben Samen schwimmen oben und können mit einem Sieb abgeschöpft werden. Nach dem Reinigen mit Wasser müssen die Samen innerhalb von höchstens zwei Tagen möglichst schnell getrocknet werden. Sie dafür an einem trockenen, warmen Ort (zwischen 23° und 30°C) auf einem flachen Teller oder feinmaschigen Sieb ausbreiten. Gut eignen sich für kleinere Mengen auch Kaffeefilterpapiere. Die Samen nicht der Sonne aussetzen oder auf Papier trocknen, von dem sie sich nur schwer ablösen lassen. Einige Tage in der Gefriertruhe vernichten Parasitenlarven. Danach wird das Saatgut dunkel und kühl in einem Papiertütchen gelagert.

Erbsen
Aussaat: März bis April
Aussaat: März- April
Die Samen mit 4-6 cm Abstand in die Rille legen und wieder mit Erde bedecken. Niedrige Sorten (max. 40 cm hoch) benötigen keine Rankhilfe. Bei höheren Sorten die Rankhilfe einplanen oder am besten bei der Aussaat direkt schon anbringen. Hier eignen sich horizontal gespannte Schnüre im Abstand von 10-15cm oder Kaninchendraht. Bei einer Keimtemperatur von 5-20°C werden die Erbsen innerhalb von fünf bis zehn Tagen keimen.
Mischkultur
günstige Nachbarn: Auberginen, Fenchel, Grünkohl, Gurken, Kopfkohl, Kohlrabi, Mais, Möhren, Rosenkohl, Rote Beete, Salat, Sellerie, Spinat, Zucchini
ungünstige Nachbarn: Knoblauch, Paprika, Porree, Tomaten, Zwiebeln
Fruchtfolge
Da Erbsen zu den Schmetterlingsblütengewächsen gehören, gilt es, einen zeitlichen Abstand von mind. vier Jahren zu anderen Familienmitgliedern wie Feuerbohnen, Gartenbohnen, Puffbohnen, Linsen u.ä. einzuplanen.
Pflegen und Hegen
Die etwa 15 cm großen Erbsenpflänzchen sollten leicht gehäufelt werden. Anschließend wird regelmäßig zwischen den Reihen gehackt. Dünger brauchen Erbsen nicht, weil ihre Knöllchenbakterien Stickstoff für die Pflanzen einsammeln.
Samenernte vorbereiten
Die ersten, unten hängenden Erbsenhülsen von gesunden Pflanzen werden für die spätere Samenernte mit einem gut sichtbaren bunten Band gekennzeichnet. Weiter oben reifende Erbsen können fortlaufend zum Naschen und für die Küche geerntet werden.
Samenernte
Für die Samenernte müssen die Hülsen der Erbsen vollständig ausgereift und rascheltrocken sein. Bei trockenem Wetter ernten und aus der Hülse auspulen. Vom Erbsenkäfer befallene Erbsen sind an einem kreisrunden Loch erkennbar. Diese werden aussortiert. Vorbeugend werden die gut nachgetrockneten Erbsen 3 Wochen tiefgefroren. Abpacken und fertig sind die Erbsen fürs nächste Jahr oder für die nächste Tauschkiste.

Tomaten
Aussaat: ab März
Aussaat: Ab März
Anfang bis Mitte März kann in einer Aussaatschale ausgesät werden. Nach drei bis vier Wochen werden die Jungpflanzen jedes für sich in ein Töpfchen verpflanzt. Nach weiteren drei bis vier Wochen können die Pflanzen ein zweites Mal umgetopft werden.
Mischkultur
günstige Nachbarn: Karotten, Knoblauch, Kohlrabi, Kopfsalat, Pflücksalat, Schnittsalat, Lauch, Petersilie, Rettich, Radieschen, Sellerie, Spargel, Spinat, Zichorien (Endivien, Zuckerhut, Chicorée, Radicchio)
ungünstige Nachbarn: Erbsen, Fenchel, Gurken, Kartoffeln
Pflegen und Hegen
Bei Temperaturen über 10 °C werden die Pflanzen tagsüber zum Abhärten nach draußen gestellt. Ab Mitte Mai ist es zum Auspflanzen warm genug. Die Pflanzen werden mindestens eine Handbreite tiefer, als sie zuvor im Töpfchen standen, in die Erde gesetzt. Tomaten brauchen reichlich Kompost. Dieser kann gleich beim Auspflanzen mit ausgebracht werden. Ca. 3-4 l/ m² als Startdüngung sind empfehlenswert. Tomaten brauchen Stützen, an denen sie locker angebunden werden. Ein Regendach ist sinnvoll, da für Tomaten Wasser von oben nicht förderlich ist. Die Seitentriebe müssen alle 2-3 Tage entfernt werden, außer bei Busch- und Wildtomaten.
Samenernte vorbereiten
Ab Mitte Juni werden drei bis vier gesunde Tomatenpflanzen mit einem bunten Band gekennzeichnet. Von diesen wird später Saatgut gewonnen.
Samenernte
Geerntet werden nur die ersten gesunden und voll reifen Früchte aus der mittleren Höhe. Nach dem Aufschneiden der Früchte kann die Gallerte mit den Samen einfach herausgekratzt werden. Die Samen für zwei bis drei Tage in ein wenig Wasser geben, bis die Flüssigkeit zu gären beginnt. Nun wird das Wasser mehrmals vorsichtig abgegossen, bis das Wasser klar bleibt.
Die Samen anschließend auf ein Stück Papier auslegen und trocknen lassen.

Bohnen
Aussaat: Mitte Mai – Anfang Juni
Aussaat: ab Mitte Mai – Anfang Juni
Die Aussaat der Bohnen findet im Freiland erst statt, wenn keine Nachtfröste mehr drohen und die Temperaturen nachts nicht mehr unter 8°C gehen. Die Saatguttiefe beträgt bei Bohnen ca. 2-3 cm.
Bei Buschbohnen werden je vier bis sechs Korn in ein Pflanzloch gelegt. Zwischen den Pflanzlöchern sollten etwa 40 cm Abstand gelassen werden.
Bei Stangenbohnen legt man fünf bis sieben Korn um eine stabile, zwei Meter hohe Stange.
Mischkultur
günstige Nachbarn: Gurken, Kohlarten, Salat, Kürbis, Mais, Rettich, Radieschen, Rote Beete, Sellerie, Spinat
ungünstige Nachbarn: Erbsen, Zwiebelgewächse, Fenchel, Knoblauch, Lauch,
Fruchtfolge
günstige Vorkultur: Kartoffeln, Radieschen, Rote Beete, Mangold, Mais
ungünstige Vorkultur: Bohnen, Erbsen
Pflegen und Hegen
Buschbohnen sind Schwachzehrer, daher sollte der Boden nicht frisch gedüngt sein (ein gedüngter Boden kann dazu führen, dass die Buschbohnen nicht gut ausreifen.). Stangenbohnen mögen jedoch etwas gereiften Kompost, da sie starkwüchsig sind. Den notwendigen Stickstoff holen sich die Bohnen selbst aus der Luft und speichern ihn in den Wurzeln.
Bei Stangenbohnen: die Stangen können zu einem Kreis angeordnet und an der Spitze zusammen gebunden werden. Bei größeren Beständen werden je zwei Stangen oben zusammengeführt und mehrere solcher Stangenpaare daraufhin mit einer Querstange verbunden.
Die aufkeimenden Bohnen sollten vor Schnecken geschützt werden.
Samenernte vorbereiten
Bei drei bis fünf gesunden Pflanzen die ersten, niedrig hängenden Bohnen mit einem bunten Band für die spätere Samenernte kennzeichnen. Höher hängende und später reifende Bohnen regelmäßig jung und zart für die Küche ernten.
Samenernte
Ca. ab September. Es dauert einige Zeit bis die Hülsen vollständig ausgereift und rascheltrocken sind. Die Bohnen auspulen und weiter trocknen lassen. Zum Schutz vor Bohnenkäfern sollten die vollständig trockenen Bohnenkerne für 21 Tage tiefgekühlt werden. Anschließend die Kerne kühl und dunkel, am besten in Schraubgläsern, lagern.

Radieschen
Aussaat: März bis September
Aussaat: März bis September
Das Säen im März birgt die Gefahr, dass es nach wie vor zu sehr kalten Nächten mit Frost kommen kann. Wer auf Nummer sicher gehen will, schützt die Samen am Anfang mit einer Gartenfolie / Vlies. Ab April wird normalerweise keine Folie mehr benötigt. Die Radieschensaat ca. 1 cm tief legen und nur leicht mit Erde bedecken. Radieschen am besten im Abstand von 3 bis 5 cm zueinander pflanzen. Beim Säen kann auch erst ein kleinerer Abstand gewählt und die Pflanzen später vereinzelt werden. Der Reihenabstand sollte mindestens 10 cm sein. Radieschensamen keimen bei Temperaturen zwischen 5 °C und 21 °C innerhalb von sechs bis 10 Tagen. Die Mindestbodentemperatur nach dem Keimen sollte mindestens 8 °C betragen.
Mischkultur
günstige Nachbarn: Bohnen, Erbsen, Kohl, Möhren, Salat
ungünstige Nachbarn: Gurken, Rettich, Brokkoli, Rucola, Senf, Zucchini
Fruchtfolge
Radieschen benötigen einen Platz, auf dem vier Jahre lang weder Radieschen, Rettich noch andere Kohlgewächse angebaut wurden.
Pflegen und Hegen
Radieschen sind Schwachzehrer und haben daher keinen großen Nährstoffbedarf. Wer den Boden vor dem Säen und Pflanzen mit etwas Kompost angereichert hat, braucht die Radieschen nachher nicht mehr düngen. Wichtig ist, den Kompost nur an der Oberfläche einzuarbeiten, da sich die Wurzeln der Radieschen nur flach ausbilden. Mineralischer Dünger und frischer Stallmist sind unbedingt zu vermeiden! Stallmist wird nicht vertragen und färbt die Knollen schwarz.
Das Gießen ist bei Radieschen ein zentraler Punkt, denn die Wasserversorgung wirkt sich sehr stark auf den Geschmack und die Schärfe der Knollen aus. Im Sommer sollte man regelmäßig gießen, während der gemäßigten Temperaturen reicht einmal wöchentlich.
Ansonsten sind Radieschen sehr pflegeleicht. Regelmäßiges Unkrautjäten und gelegentliches Hacken und Auflockern reicht vollkommen.
Samenernte vorbereiten
Radieschen sind Fremdbefruchter. Das bedeutet, dass für einen guten Saatgutansatz mehr als eine Pflanze stehen gelassen werden sollten. Je größer die Population, desto vitaler ist die Nachkommenschaft. Achtung: Radieschen sind sehr kontaktfreudig: Blühen Radieschen- oder Rettichpflanzen anderer Sorten in der Umgebung, baut jemand auf einer benachbarten Fläche vielleicht sogar Ölrettich an, wirst du kein sortenreines Saatgut erhalten, sondern eine Kreuzung der Sorten. Ausgewachsene Radieschenpflanzen können bis zu 1 m Durchmesser bekommen, daher sollte man ausreichend Platz einplanen. An die schönsten und gesündesten Pflanzen hängst du vor der Blüte eine Schleife zur Kennzeichnung. Sobald diese Anfangen zu schießen sollten sie an einen Stab mit ausreichend Platz gebunden werden. Alle anderen Pflanzen können geerntet und verwendet werden.
Samenernte
Wenn sich die meisten Samenkapseln bereits erst gelb und anschließend braun verfärbt haben, reifen auch die Samen darin ab. Geerntet wird dann am besten die ganze Pflanze und diese dazu oberhalb der nun verholzten Knolle abgeschnitten. Um zu testen, ob das Saatgut bereits erntereif ist, kannst du eine Kapsel aufbrechen oder zerschneiden. Die Samen sollten gelblich-braun sein. Sie müssen jedoch noch nachreifen. Hänge die Pflanze kopfüber an einem luftigen, aber vor Regen geschützten Ort auf. Wenn deine Pflanzen ganz vertrocknet sind, kannst du mit dem Dreschen und Reinigen des Saatgutes beginnen: Gib die Fruchtstände in ein größeres, stabiles Gefäß und tritt sie mit den Füßen kräftig aus. Zwischendurch solltest du den Bodensatz immer wieder in ein grobes Kompost-Sieb geben, damit die Samen, die sich bereits herausgelöst haben, keine mechanischen Verletzungen erleiden. Wesentlich leichter ist es, die grob zerkleinerten Fruchtstände in einen stabilen Sack zu schnüren, den auf eine Wiese zu legen und mit einem PKW mehrfach darüber zu fahren. Auch hier bitte immer wieder zwischendurch die bereits freigelegten Samen absieben und den Rest erneut verschnüren. Die Feinreinigung kannst du mit Eimern und flachrandigen Schüsseln vornehmen: Das schwere Saatgut sammelt sich bei gleichartiger Bewegung am Boden, die leichtere Spreu liegt obenauf und kann abgesammelt oder weggeblasen werden.

Kohlrabi
Aussaat: März bis August
Aussaat: März bis August
Schon mehrere Wochen vor dem letzten Frost kann Kohlrabi ausgesät werden. Kohlrabis reifen in ca. zwei bis drei Monaten ab. Bis in den August hinein kann die Aussaat gestaffelt werden. So kann mehrere Wochen am Stück eine Ernte stattfinden.
Die Aussaat erfolgt in Reihen ca. 1cm tief. Zwischen den Pflanzen sollten 10-15cm Abstand eingehalten werden. Zwischen den Pflanzreihen sollten mindestens 30 cm Platz gelassen werden.
Mischkultur
günstige Nachbarn: Bohnen, Erbsen, Kartoffeln, Salat, Porree, Radieschen, Rote Beete, Sellerie, Spinat, Tomaten
ungünstige Nachbarn: Kohlarten, Zwiebeln
Fruchtfolge
Da Kohlrabi ein Kohlgewächs ist, sollte auch hier, wie bei Radieschen und weiteren Kreuzblütlern darauf geachtet werden, mindestens vier Jahre bis zum erneuten Anbau von Kohlgewächsen auf dem gleichen Stück Beet vergehen zu lassen.
Pflegen und Hegen
Die Düngung des Kohlrabi erfolgt bereits bei der Anlage des Beetes im Herbst. Während des Umgrabens kann Kompost untergegraben werden. Über den Winter sollte das Beet dann eine Ruhephase erfahren und brach liegen. Dabei ist (wie immer bei Brachflächen) zu empfehlen, den entsprechenden Beetbereich gut zu mulchen, also mit organischem Material (gerbsäurefreies Laub, Stroh, Ernteabfällen großblättrigem Gemüses, etc.) abzudecken.
Kohlrabi benötigen ausreichend Feuchtigkeit. An trockenen Tagen sollte daher eine zusätzliche Bewässerung stattfinden. Genügend Wasser beugt einem Verholzen der Knolle weitgehendst vor. Geerntet werden Kohlrabi mit einer Fruchtgröße von ca. 10 Zentimeter Durchmesser. Zu große Knollen verlieren nämlich oftmals ihren fein nussigen Geschmack. Die jungen, möglichst zarten Kohlrabiblätter können zudem in Form eines Spinats zubereitet werden. Oder aber dünn geschnitten mit der Knolle zusammen zu Gemüse verarbeitet werden.
Samenernte vorbereiten
Kohlrabi ist eine zweijährige Pflanze. Das heißt im ersten Jahr bildet sich die uns bekannte Kohlrabiknolle und erst im zweiten Jahr blüht die Pflanze aus. Um an das wertvolle Saatgut des Kohlrabis zu gelangen sollten also einige Pflanzen im Herbst stehen gelassen werden. In besonders kalten Wintertagen empfiehlt es sich, den stehengelassenen Kohlrabi zusätzlich mit einer Glaskuppel oder einem Vlies zu bedecken. Für die Samenernte auserkorene Kohlrabipflanzen können auch von Beginn an einem frostsicheren Ort angebaut werden, beispielsweise in einem Kübel oder Hochbeet.
Samenernte
Im zweiten Jahr fängt der Kohlrabi an, gelb zu blühen. Aus diesen Blüten entwickeln sich dann die Fruchtstände des Kohlrabis, in welchen wiederum die Samen enthalten sind. Die kleinen Schoten können so lange an der Pflanze verbleiben, bis sie trocken sind. Dann sollten sie abgesammelt und trocken und dunkel gelagert werden. Es ist möglich, aber nicht unbedingt notwendig, die Schoten vor der Einlagerung zu öffnen und nur die Samenkörner aufzubewahren.

Salat
Aussaat Freiland: ab April
Aussaat: ab Anfang April
Salat kann, je nach Sorte, bereits ab Februar im Haus vorgezogen werden. Für die Direktsaat draußen ist April meist ein guter Startzeitpunkt, viele Sorten können noch bis in den Sommer hinein gesät werden.
Direktsaat Freiland:
Eine flache Rille in die Erde ziehen. Die Samen im Abstand von 3 cm auslegen. Da Salat ein Lichtkeimer ist, wird die Saat nur sehr dünn mit Erde bedeckt. Im Idealfall sollte die Erde durch ein Sieb aufgebracht werden, weil dann ausgeschlossen werden kann, dass die feinen Salatsamen mit Steinen oder dicken Erdbrocken bedeckt werden. Die Aussaat nur vorsichtig angießen, damit die Erde nicht weggeschwemmt wird. Bei einer Keimtemperatur von 4-18 °C wird der Salat innerhalb von acht bis 14 Tagen keimen.
Mischkultur
günstige Nachbarn: Dill, Erbsen, Erdbeeren, Gartenbohnen, Grünkohl, Gurken, Kerbel, Knoblauch, Kohlrabi, Kopfkohl, Mais, Mangold, Möhren, Radieschen, Rosenkohl, Rote Beete, Tomaten, Zwiebeln
ungünstige Nachbarn: Petersilie, Sellerie
Fruchtfolge
Da Salat zu den Korbblütengewächsen gehört, gilt es einen zeitlichen und räumlichen Abstand zu anderen Salaten, Artischocken, Schwarzwurzeln und Topinambur einzuplanen.
Pflegen und Hegen
Im Verlauf der ersten Wochen kann (je nach Sorte) auf einen Abstand von 20-30 cm ausgedünnt werden. D.h. nachdem der Salat gekeimt ist und die jungen Pflanzen beginnen, sich zu berühren, werden die ersten Salate in diesem jungen Stadium geerntet, sodass die verbleibenden Pflanzen genügend Platz haben, groß zu werden. Außerdem regelmäßig gießen (wenn es nicht regnet) und Beikräuter links und rechts neben der Salatreihe entfernen. Wenn der Salat gekeimt ist, auch zwischen den Salatpflanzen jäten. Regelmäßiges Hacken zwischen den Reihen erleichtert dem Salat das Wachsen.
Wichtig! Das Mosaikvirus zeigt sich in mosaikartig hell- bis dunkelgrün gescheckten Blättern. Befallene Pflanzen nicht vermehren!
Samenernte vorbereiten
Für die Saatgutgewinnung werden drei bis fünf der schönsten Pflanzen jeweils mit einem ca. 1 m langen Stock markiert. Wenn die Salate hochschießen und blühen, werden sie daran angebunden. Bei andauernder feuchter Witterung hilft es ein Dach über den Salat spannen. Alle anderen Salatpflanzen lassen sich für die Küche ernten
Samenernte
Ca. ab August kann das beste Saatgut von den oben reifenden Blüten geerntet werden. Die Samenkapsel ist reif, wenn beim vorsichtigen Reiben zwischen den Fingern die Samenkapsel zerfällt und die Samen freigibt. Die Kapseln werden am Besten einzeln abgezupft und nach und nach mehrmals geerntet.